Als wir vor 46 Jahren hier in den Wohnbau einzogen, gab es eine Menge an interessanten Geschäften: drei Blumengeschäfte, ein Tabak- und Zeitungsladen, ein Reparaturgeschäft für Fernseher, einen Friseur und ein Lebensmittelgeschäft, später mit Cafe.
Ein Wohnbau mit 200 Mietern. Es war ein Viertel, das lebte. Man kannte einander, es gab immer wieder eine Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch war ständig etwas los, ein Ort zum Wohlfühlen.
Es hat sich im Laufe der Jahre sehr viel verändert. Leider nicht zum Guten. Der Tabakladen machte zu, ebenso das Lebensmittelgeschäft bzw. Cafe, ein Blumengeschäft, der Friseur, usw. Vor einigen Monaten wurde ein Geschäft mit Grabsteinen eröffnet, das vor nicht allzu langer Zeit wieder absiedelte.
Seit das Cafe wegen Pensionierung des Inhabers geschlossen hat, trifft man kaum mehr andere Menschen vor dem Haus. Es ist wie ausgestorben. Das eine Blumengeschäft befürchtet, dass es das Jahr nicht "überleben" wird, weil kaum mehr Kundschaft vorbei kommt.
Vor einer Woche wurden die Auslagen vor unserem Eingang ins Haus vom Papier befreit, das längere Zeit die Sicht hinein versperrte. Seit einigen Tagen sehen wir einige Särge, die das Bestattungsunternehmen im Schaufenster präsentiert.
Sch......! Es ist nicht unbedingt angenehm, wenn man Tag für Tag damit konfrontiert wird!
AntwortenLöschenIch wünsch dir trotzdem einen angenehmen Abend in deinem Zuhause.
Liebe Grüße - Ingrid
Meiner Meinung nach gehört das nicht in ein Mehrfamilienwohnhaus.
LöschenLiebe Lemmie,
AntwortenLöschenda stimme ich Dir völlig zu, das ist wirklich kein Ort für so ein Geschäft. Dass es auch diese Seite des Lebens geben muss, ist mir völlig klar. Aber einen ungeeigneteren Schauraum als in einem ausgesprochenen Wohnhaus, gibt es doch wirklich nicht. Ob man da nichts unternehmen kann. Man sollte doch mit dem Bezirksvorsteher ein Wörtchen im Guten reden, oder ???
Herzliche Grüße Renate
Mein Mann sprach heute mit dem Bezirksvorsteher. Mal sehen, was dabei raus kommt.
LöschenStimmt schon, dass das wohl auch zum Leben gehört, aber bei einem Wohnhaus hat das nichts verloren, finde ich. Ich hoffe, da kann man wirklich was machen! Was bezweckt denn der Bestattungsunternehmer damit? Das kann er ja nicht wirklich als geeignete Werbemaßnahme betrachten. Hofft er, dass sich die Bewohner gleich mal so den Sarg aussuchen?
AntwortenLöschenLG Mary
Seit die Bestattung privatisiert wurde, gibt es viele Geschäfte von entsprechenden Anbietern, aber noch nirgends sah ich Särge in der Auslage eines solchen Geschäftes.
Löschenhm - die gestaltung des fensters ist sehr ungeschickt, um vorsichtig zu formulieren. die bestattung ist ein geschäft wie jedes andere auch (wie ich leider kürzlich schmerzhaft erleben musste), da wird mit emotionen manipuliert und die abrechnung an ein inkassobüro abgegeben,
AntwortenLöschendoch das besagte werbefenster unseres unternehmens ist pietätvoller.
die lage ist hier auch ein wohnhaus in der grössten geschäftsstrasse in osterholz-scharmbeck.
hoffentlich ändert sich dort bei euch etwas...
liebe grüsse!
Das hoffen wir sehr, dass sich etwas zum Besseren ändern wird.
LöschenMeine SchwieTo hatte am Sonntag eine Panikattacke, als sie zu uns kam. Die Särge erinnerten sie an den Tod ihres Vaters.
Nein liebe Lemmie das gehört nicht hierher,aber der Bestatter denkt sich es ist ein guter Platz viele Leute gehn dran vorbei wenn sie zum Friedhof wollen.
AntwortenLöschenAber piätetvoll ist das nicht. LG ilse.
Das Gegenteil trifft zu: Es gehen viel weniger Leute hier vorbei, weil dieser Anblick ungute Gefühle auslösen.
LöschenDas wundert mich aber, dass Wiener, denen man ja eine ganz besondere Beziehung zum Tod nachsagt, sich von Särgen irritieren lassen. Tod und Leben gehören doch zusammen - das war so und das wird so bleiben.
AntwortenLöschenIst es nicht viel mehr so, dass in eurem Viertel, das scheints an Attraktivität verliert, die Särge als Synonym für das sterbende Gretzl gesehen werden?
Ganz ehrlich - wenn das Rundherum stimmt, würden mich die Särge nicht stören. Besser einen Bestatter im Haus zu haben als ein Wettbüro :-)
Leider stimmt auch das Rundherum nicht mehr. Hier vor dem Haus ist jetzt schon kein Leben mehr, auch ohne die Särge. Die waren nur noch das Tüpfelchen auf dem i.
LöschenNaja, wenn es nicht mehr passt, bleibt eh nur ein Umzug. Aber ich rede leicht, weil ich das Umziehen gewöhnt bin.
AntwortenLöschenWir ziehen sicher nicht mehr um, außer nach einem 6er im Lotto in ein eigenes Haus mit Garten ;)
Löschenist natürlich aber trotzdem eigenartig :-)
AntwortenLöschendie Bücher sind bereit ;-) einfach melden bitte
lg
karl
Wir kommen uns schon wie eine Dependance vom Friedhof vor.
LöschenSärge werden halt immer gebraucht :-( und einem echten Wiener dürfte das doch nichts ausmachen - oder? Nee, mal im Ernst, so arg prickelnd fände ich das nun auch wieder nicht. Aber ich mag auch solche riesigen Wohnhäuser nicht sonderlich. Bin schon froh, dass wir unsere eigenes Haus bewohnen. Hoffentlich verändert sich nicht auch noch die Zusammensetzung der Mieter für dich zum Negativen. Das wäre sehr schade.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Elke
Auf unserer Stiege sind zum Glück auch sehr nette Mieter bzw. Nachbarn. Und während der wärmeren Zeit halte ich mich sehr viel in unserem Schrebergarten auf.
LöschenAls ich noch in München gewohnt hab, war im Hinterhof eine Tischlerei in der Särge hergestellt wurden. Ständig standen Leichenwagen im Hof. Ich hab's zuerst nicht realisiert und dachte mir – das gibt's doch nicht, dass im Hinterhaus so viele Leute sterben.
AntwortenLöschenDann hab ich mir die Tischlerei näher angeschaut.
Herzliche Grüße,
G.
Die Tischlerei hatte aber vermutlich keine Auslage, um dort die Werkstücke zu zeigen ;)
LöschenHuch, liebe Lemmie, mit Särgen hab ich bei dir gar nicht gerechnet, aber auch solche Dinge gehören zum Leben.
AntwortenLöschenSei herzlich gegrüßt von Inge
:-)
Du hast Recht, aber wir müssen sie nicht unbedingt andauernd ansehen müssen.
LöschenDer Tod gehört zum Leben, das stimmt wohl, aber dennoch finde ich Särge in einem Schaufenster nicht unbedingt passend.
AntwortenLöschenDie Beerdigungsunternehmen hier im Ort haben die alle nicht ausgestellt.
Das sind ja nun wirklich keine Gegenstände die man sich täglich ansehen möchte und etwas aussuchen.
Ich finde es eher umpassend, so etwas in Schaufenstern zu präsentieren.
Der Meinung bin ich auch. Einige Hausparteien haben sich an die Medien gewandt deswegen. Mal sehen, was weiter sein wird.
LöschenJa Poldi, das stimmt einen schon irgendwie traurig wenn man sieht wie da im Lauf der Zeit Geschäfte zusperren und auch das Miteinander nimmer so ist.
AntwortenLöschenDas mit dem Sag Geschäft da im Haus is auch a wenig depremierent aber ja, Ihr habt ja den Friedhof gleich in der Nähe?
Was willst machen Poldi, so is es eben.
herzlichen Gruß
werner-p
Ja, der Friedhof ist nicht weit weg. Dort könnten sie Platz für die Sargausstellung schaffen. Aber hier im Haus leben die Menschen und wollen nicht ununterbrochen an das Ende erinnert werden.
LöschenOh .. das ist aber wirklich alles andere als angenehm. Hier kann ich dir und den anderen nur zustimmen - in ein Mehrfamilien-Wohnhaus gehört so etwas wirklich nicht .. das löst ja ständig negative Assoziationen und Erinnerungen aus, so wie bei deiner Schwiegertochter jetzt. Hoffentlich findet sich eine andere Wohnung für diese Sargausstellung. Das ist ja schrecklich.
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Ocean
In unserem Wohnbau werden zwei ehemalige Ladengeschäfte als Seminarräume für Sterbebegleitung genutzt. In der Nähe befindet sich unser Friedhof. Wir werden also sowieso ständig an das Ende des Lebens erinnert, aber so nahe wollten wir die letzten Betten nicht ständig vor Augen haben.
LöschenAu wei, wer will schon jeden Tag daran erinnert werden, dass man eines Tages in solch einem Teil liegen wird? Nein, das geht doch gar nicht, solch eine Schau in einem Wohnhaus einzurichten.
AntwortenLöschenHier am Ende der Straße befindet sich auch eine Möbeltischlerei. Die Frau führt das Geschäft, der Mann leitet das Bestattungsunternehmen. Natürlich werden da auch Särge selbst hergestellt. Aber im Schaufenster bekommt man natürlich nur die Küchenmöbel zu sehen. Särge will ich da nicht sehen müssen.
Ich hoffe, das Ganze ist für die Anwohner nicht zu schrecklich und kann doch noch abgeändert werden.
Liebe Grüße von Kerstin.
Wir hoffen auch sehr, dass sich noch etwas ändern wird.
LöschenDa ist es bei Euch nicht anders als bei uns ... so viele schöne kleine Läden mußten schließen, um dem Einheitsbrei-Shopping der ganz Großen Platz zu machen und im Wohnbereich was Mietwohnungen betrifft, ist es ganz arg, werde manche gar aus ihren Wohnungen herausgebissen, weil die Vermieter diese inzwischen für wesentlich höhere Mieten besser losschlagen können ...
AntwortenLöschenSei lieb gegrüßt und hab' ein schönes Wochenende
Sara
Es ändert sich leider nicht zum Besseren.
Löschenwenigstens eine Milchglasscheibe gehört vor das Bestattungsunternehmen finde ich! Särge ausstellen können sie sich sparen, niemand findet das anziehend und niemand wird sich "ein hübsches Stück" aussuchen!
AntwortenLöschenEs wäre schon gut, wenn sie die Scheinwerfer ausmachen würden, die am Abend so extrem leuchten.
Löschen