1955 wurde am 26. Oktober das Gesetz zur
Österreichischen Neutralität beschlossen. In der Schule lernten wir aus diesem
Grund das folgende Gedicht:
Franz Grillparzer
1791 - 1872
Es ist ein gutes Land,
wohl wert, dass sich ein Fürst sein unterwinde!
Wo habt ihr dessengleichen schon gesehen?
Schaut ringsumher, wohin der Blick sich wendet,
lacht's wie dem Bräutigam die Braut entgegen.
Mit hellem Wiesengrün und Saatengold,
von Lein und Safran gelb und blau bestickt,
von Blumen süß durchwürzt und edlem Kraut,
schweift es in breitgestreckten Tälern hin -
ein voller Blumenstrauß, soweit es reicht,
vom Silberband der Donau rings umwunden -
hebt sich's empor zu Hügeln voller Wein,
wo auf und auf die goldne Traube hängt
und schwellend reift in Gottes Sonnenglanze;
der dunkle Wald voll Jagdlust krönt das Ganze.
Und Gottes lauer Hauch schwebt drüber hin
und wärmt und reift und macht die Pulse schlagen,
wie nie ein Puls auf kalten Steppen schlägt.
Drum ist der Österreicher froh und frank,
trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden.
Beneidet nicht, lässt lieber sich beneiden!
Und was er tut, ist frohen Muts getan .
's ist möglich, dass in Sachsen und beim Rhein
es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen;
allein, was nottut und was Gott gefällt,
der klare Blick, der offne, richtge Sinn,
da tritt der Österreicher hin vor jeden,
denkt sich sein Teil und lässt die andern reden!
O gutes Land! O Vaterland! Inmitten
dem Kind Italien und dem Manne Deutschland
liegst du, der wangenrote Jüngling da;
erhalte Gott dir deinen Jugendsinn
und mache gut, was andere verdarben!
Wo habt ihr dessengleichen schon gesehen?
Schaut ringsumher, wohin der Blick sich wendet,
lacht's wie dem Bräutigam die Braut entgegen.
Mit hellem Wiesengrün und Saatengold,
von Lein und Safran gelb und blau bestickt,
von Blumen süß durchwürzt und edlem Kraut,
schweift es in breitgestreckten Tälern hin -
ein voller Blumenstrauß, soweit es reicht,
vom Silberband der Donau rings umwunden -
hebt sich's empor zu Hügeln voller Wein,
wo auf und auf die goldne Traube hängt
und schwellend reift in Gottes Sonnenglanze;
der dunkle Wald voll Jagdlust krönt das Ganze.
Und Gottes lauer Hauch schwebt drüber hin
und wärmt und reift und macht die Pulse schlagen,
wie nie ein Puls auf kalten Steppen schlägt.
Drum ist der Österreicher froh und frank,
trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden.
Beneidet nicht, lässt lieber sich beneiden!
Und was er tut, ist frohen Muts getan .
's ist möglich, dass in Sachsen und beim Rhein
es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen;
allein, was nottut und was Gott gefällt,
der klare Blick, der offne, richtge Sinn,
da tritt der Österreicher hin vor jeden,
denkt sich sein Teil und lässt die andern reden!
O gutes Land! O Vaterland! Inmitten
dem Kind Italien und dem Manne Deutschland
liegst du, der wangenrote Jüngling da;
erhalte Gott dir deinen Jugendsinn
und mache gut, was andere verdarben!
Aus
„König Ottokars Glück und Ende“
Genau - ist auch auf meinem Kalender vermerkt. Dann wünsche ich dir einen schönen Feiertag.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Elke
Danke. Es ist ein Tag, der viele Erinnerungen birgt.
LöschenDas wünsche ich dir auch einen schönen Feiertag in Österreich!
AntwortenLöschenEin sehr schönes Gedicht!
Lieben Gruss Elke
Grillparzer war ein großer Dichter.
LöschenLiebe Poldi,
AntwortenLöschenja, so wünsche ich dir einen schönen Feiertag. Mit dem Gedicht hast du mir echt Freude gemacht - ich habe es seit meiner Schulzeit nicht mehr gelesen! DANKE!!!!!
Ich denke auch hier im Saarland meist daan, dass in meiner Heimat am 26.10. Nationalfeiertag ist!
Einen lieben Gruß an DICH
Renate
Unsere Generation weiß aus eigener Erfahrung diese Freiheit des Landes zu schätzen.
LöschenEin schönes Gedicht, voller Nationalstolz!
AntwortenLöschenDer ist bei uns in Deutschland schon abhanden gekommen. Da kann keine Freude mehr aufkommen.
Noch einen schönen Ausklang des Feiertages.
Werner!
Nationalstolz war es vielleicht zu Lebzeiten Grillparzers. Ich selbst fühle mich glücklich, in diesem freien Land zu leben.
LöschenVom Grillparzer habe wir in der Schule auch viel gelernt. Am Samstag spazierten wir nach der Besichtigung der Heeresschau am Heldenplatz bei seinen Denkmal im Volksgarten vorbei.
AntwortenLöschenNationalfeiertag ? Hörte mir, wie es sich für einen braven Bürger gehört, gestern die Rede von unseren Bundesheinzi an. Schön hat er gredet, is schon was wahres dran was er da so gsagt hat. Aber manchmal tu i mir da schon schwer...
Schönes Wochenende und Gruß
werner-p
Ich habe der Rede nur nebenbei zugehört.
LöschenViel lieber würde ich Zeitzeugen hören. Ich war ja noch Kind zu dieser Zeit.